Zur Klärung der Frage, ob die als existent angenommene Gefahr "Beleuchtung" eine methodisch feststellbare Gefährdung der Gesundheit hervorruft, oder aber im Gegenteil eine eher unter- geordnete und vernachlässigbare Rolle spielt, können u.a. die Forschungsergebnisse zum Sick Building Syndrome (SBS oder auch Gebäudesyndrom) herangezogen werden. Hierunter wird das Auftreten von Gesundheitsstörungen, verstanden, die durch die Arbeitsumwelt verursacht werden. Das Phänomen ist zwar seit der Jahrhundertwende bekannt, wurde jedoch erst seit den siebziger Jahren systematisch untersucht. Im folgenden wird auf die Ergebnisse einiger relevanter Veröffentlichungen zum SBS eingegangen.

SBS bildete u.a. den Gegenstand eines EU-Projektes (COST, 1989), im Rahmen dessen man auch die relevante Literatur analysiert hat. Hierbei zeigte es sich, dass für eine Reihe von angenommenen Gefahren keine Gefährdung nachgewiesen werden konnte. D.h., entweder war die Annahme der Gefahr falsch oder die tatsächlich vorhandene Wirkung ließ sich nicht nachweisen. Anders hingegen wird die künstliche Beleuchtung als eine nachgewiesene Ursache des SBS angeführt. Der für betriebliche Untersuchungen empfohlene Fragebogen führt die Beleuchtung als Untersuchungsgegenstand an.

Der Nachweis, dass die künstliche Beleuchtung eine Gefahr darstellt, ist mit hinreichend großer Sicherheit bei zwei Studien erbracht worden (Hedge u.a., 1989; Wilkins u.a, 1988).

• In der ersten Studie, die 4373 Arbeitsplätze in 47 Bürohäusern umfasst hat wurde nachgewiesen, dass die Beleuchtung eine der Ursachen von Sick Building Syndrome darstellt. In dieser Studie konnte auch ein Modell für die Einwirkung aufgestellt werden.

• Die zweite Studie umfasst nur einen Teilaspekt, die Wirkung von elektronischen Vorschaltgeräten auf Kopfschmerzen und Augenbeschwerden. Hierbei wurde gezeigt dass nach dem Einsatz von elektronischen Vorschaltgeräten, die die Lichtwelligkeit eliminieren, bei 50% der untersuchten Mitarbeitern die Häufigkeit von Kopfschmerzen und Augenbeschwerden zurückgegangen ist d.h., die Gefährdung wurde nachweislich reduziert.

 


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